am_hallo_IV

 

Hallo. Ich bin Annemarie. Ich bin ein ganz normales Stadt-Huhn. Ich wohne in einer, naja sagen wir mal, kleinen Großstadt in Norddeutschland. Wie viele andere Großstadt-Hühner auch lebe ich in einer sogenannten Single-Wohnung. Es ist zwar klein, aber sehr hübsch. Gut, ich gebe zu, manchmal wünsche ich mir etwas mehr Platz. Ein zweites Zimmer zum Beispiel. Oder ein großes Haus auf dem Land. So ein schönes Fachwerkhaus. Ach ja, das wäre schön…Aber ich schweife ab. Zurück zum Thema….Stadt. Genau. Da wohne und arbeite ich. Als Freelancer-Huhn kann ich mir die Zeit frei einteilen (Böse Schnäbel behaupten, das Free stehe für immer frei haben. Stimmt aber nicht.).
Was ich mag: Ordnung, Grüntöne und meinen Bio-Supermarkt um die Ecke (da gibt’s eigentlich immer was zum Probieren). Was ich nicht mag sind Tauben (die sind so geschwätzig), Lärm und Hitze.
Aber das aller, aller, aller Wichtigste: Ich habe eine Freundin. Sie heißt Huhn. Wir kennen uns schon fast unser ganzes Leben lang. Huhn ist ganz anders als ich: Sie lebt auf dem Land mit viel Platz, ist nie hektisch oder launisch (so wie ich), sondern immer die Ruhe selbst. Außerdem ist sie großartig pragmatisch und kann sich in jede Situation hineinversetzen. Sie weiß unglaublich viel. Und so viele Dinge, von denen ich absolut keine Ahnung habe. Ich bewundere sie sehr.
Obwohl wir von Grund auf verschieden sind, verstehen wir uns blind (blinde Hühner finden ja bekanntlich auch mal und so…). Man könnte auch sagen, dass wir seelenverwandt sind. Leider wohnt Huhn ziemlich weit weg und wir können uns nur sehr selten sehen. Deshalb pflegen wir seit Jahren eine intensive Brieffreundschaft. Mit richtigen Briefen. Nicht Mails oder Sms oder Whatsapp (ich glaube auch, Huhn hat immer noch so einen alten Nokia-Knochen…), sondern Briefe. Darin teilen wir, was wir so in unseren von Grund auf verschiedenen Welten erleben. Lustiges, Trauriges, Skurilles, Banales oder Grundlegendes. Einfach alles.
Aus verschiedenen Gründen hatten wir eine längere Schreibpause…ok, ich gebe zu: Es war meine Schuld…Nun fangen wir nochmal ganz von Vorne an. Darauf freue ich mich sehr. Ich bin sehr gespannt, wie es Huhn ergangen ist und was sie erlebt hat. Und besonders freue ich mich darauf, mich endlich wieder über den alltäglichen Wahnsinn austauschen zu können und meiner liebsten Huhn wieder nah zu sein. Das wird schön. Ihr seid herzlich eingeladen, dabei zu sein. Es wird vielleicht nicht immer spannend (seid bitte nicht enttäuscht, wenn wir mal nur über die Vor- und Nachteile von Dinkel schwadronieren) aber ich verspreche Euch, dass alles mit Liebe aufs Papier kommt. Und nur darauf kommt’s an.

Bis bald,
Eure Annemarie.

Senf dazu geben